Die drei letzten Tage, Samstag, Sonntag und Montag waren vor allem Reisetage – wir mussten ja Montag Mittag in Fort de France sein, da Dieter und Ulli von hier aus am Abend heimflogen. Samstag ging es also von Bequia an St. Vincent vorbei bis nach St. Lucia, wo wir wieder in der Marigot Bay (der schönen „Piratenbucht“) ankerten. Für die 62 sm brauchten wir ca. 11 Stunden. Es hatte sich bewährt, dass wir um halb sieben den Anker lichteten. „Wir“ bezieht sich in diesem Fall allerdings nur auf Dieter und Alfons. Wir Damen durften etwas länger schlafen bzw. im Bett bleiben und kamen gegen halb acht langsam an Deck. Ulli blieb noch etwas länger liegen, sie traute ihrem Magen nicht so recht. Caroline legte sich auch wieder ab und verbrachte den Tag weitgehend auf dem Sofa im Salon. Wir hatten auf der Passage von Bequia nach St. Vincent stramme 4 – 5 Bft aus ONO, wir segelten mit 40 Grad am Wind mit viel Lage und Atlantikdünung. Als wir im Windschatten von St. Vincent waren, war der Wind plötzlich wie ausgeknipst – nur noch 1 – 2 Bft. Das war zwar praktisch zum Frühstücken, aber letztendlich motorten wir dann doch ein ganzes Stück, bis wir in der Düse zwischen St. Vincent und St. Lucia wieder auf unsere 5 Windstärken trafen. Letztendlich kamen wir gegen 17.30 Uhr in der Marigot Bay an, kochten nur noch und verbrachten den Abend auf dem Boot. Da wir nicht wegen der einen Nacht in St. Lucia ein- und wieder ausklarieren wollten, durften wir genaugenommen sowieso nicht an Land gehen.
Sonntag früh gab es noch eine kleine Bucht-Rundfahrt mit dem Dinghi, vor allem in den hinteren Teil der Marigot-Bay, der wirklich sehr geschützt hinter einer kleinen Halbinsel liegt. Das ist anscheinend ein richtiges „Hurrican-Hole“, also eine Stelle, wo man sein Boot relativ sicher vor den Sommer-Hurricans vertäuen kann. Alles sehr nett und malerisch.
Um zehn ging es dann weiter Richtung Martinique und dort in die Bucht bei Les Anses d´Arlet, die wir neulich schon mit dem Auto besucht hatten. Die Strecke war mit 35 sm deutlich kürzer und wir erlaubten uns noch einen Abstecher in die Rodney-Bay, eine große, bekannte Bucht an der Nordwestküste von St. Lucia. Wir segelten aber nur rein, drehten eine Runde und zogen weiter. Die Bucht war längst nicht so schön, wie die Marigot-Bay. Viel touristischer, viel größer mit mehreren Hotels und Sonnenschirm-Stränden.
Auch am Sonntag hatten wir richtig viel Wind und brausten bei 5 – 6 Bft und einer Dünung von bis zu 2 m. Wir refften Groß und Genua und brausten mit bis zu 9 Knoten dahin. Dabei erwischte und am Nachmittag einer der Squalls. Wir sahen die Regenwolke schon lange kommen, refften rechtzeitig und dann zog der Squall direkt über uns drüber. Von jetzt auf gleich wurden aus den 5 Windstärken 8, der Regen prasselte nur so runter, die Sicht ging auf ein paar hundert Meter. Das Ganze dauerte eine Viertelstunde, dann kam blauer Himmel durch – und die totale Flaute! Bis sich der Ostwind wieder stabilisiert hatte, vergingen nochmal einige Minuten, in denen wir komplett „einparkten“. War aber interessant, so einen Squall mal mitzuerleben! In Les Anses angekommen, badeten wir wieder, kochten und blieben an Bord.
Am Montag, den 8.1. gab es erst mal ein Geburtstagsfrühstück mit frischen Pancakes, diesmal für Alfons. Dann starteten wir Richtung Fort de France, hatten aber nur noch 10 sm zu fahren. Die vergingen auch recht flott – der Wind war mit 5 – 6 Bft wie die Tage zuvor, wir segelten nur mit der Genua und kamen auf 6 – 7 Knoten Fahrt. Als wir in die große Bucht von Fort de France einbogen, frischte der Wind sogar auf bis zu 7 Bft auf. Und das Ganze ohne viel Welle oder Dünung. Für Segler ein perfekter Tag!
In Fort de France hatten wir in der Marina LÉtang z´Abricots einen Platz reserviert. Da es hier Muringleinen gibt, mussten wir mit dem Heck an der Pier anlegen und dafür unser Beiboot am Heck aus dem Weg räumen bzw. es am Bug festmachen. Ging aber alles problemlos und Alfons parkte sehr gekonnt in den wirklich sehr engen Liegeplatz ein. Die Marina ist leider nicht so schön, wie die in LeMarin. Außen herum sind viele relativ neue Wohnblocks und keine Palmen oder so. Es gibt nur zwei Duschen und Toiletten und die sind nicht sehr schön. Aber immerhin konnten wir mal wieder ausgiebig duschen und Haare waschen! Darauf hatten wir uns nach den Tagen vor Anker alle gefreut!
Der Nachmittag verging dann mit Packen und mal wieder Boot putzen, bis Dieter und Ulli um halb vier mit dem Taxi zum Flughafen fuhren. Es war sehr schön, dass wir die letzten Wochen gemeinsam verbringen konnten!
Alfons, Caroline und ich suchten dann einen Autovermieter auf, den Caroline ausfindig gemacht hatte und buchten einen Mietwagen für die nächsten vier Tage. In der Nähe der Marina gibt es eine Wäscherei, wo ich am Spätnachmittag 2 Maschinen Wäsche wusch und abends gingen wir in einem kleinen Restaurant in der Marina zum Essen. Wir waren von der Putzerei etc. wieder alle so durchgeschwitzt, dass keiner Lust hatte, noch in der „Sauna“ unter Deck was zu kochen…