Am Mittwoch, den 20. März, also eine Woche früher als ursprünglich geplant, machten wir uns um halb fünf morgens auf den Weg Richtung Flughafen. Yvonne war so lieb und fuhr Stefan, den wir zuhause abholten und mich zum Terminal 1. Der Abflug war für 7 Uhr geplant. Leider hielten technische Probleme die Maschine für mehr als 1,5 Stunden am Boden, so dass wir unseren Anschlussflug in Paris prompt verpassten. Air France quartierte uns in einem Hotel am Flughafen ein, unser Gepäck blieb eingecheckt, wir würden ja mit der Maschine am nächsten Tag weiterfliegen. Für die Strecke bis Sint Maarten bekamen wir einen neuen Boardingpass, nicht aber für die Schlussetappe von St. Maarten nach Antigua. Technische Probleme (mal wieder) verhinderten das. Wir würden unseren Boardingpass am Schalter von Winair in Sint Maarten bekommen. Statt unseres Gepäcks gab es also ein Schlafshirt und ein Notfall-Hygieneset. Na immerhin. Da wir bereits mittags in unsere Zimmer einchecken konnten, blieb noch genug Zeit für einen Stadtbummel in Paris. Also sind wir mit dem Zug vom Flughafen gleich in die Stadt zu Notre Dame gedüst, einmal um die Kirche gelaufen und am Seine-Ufer entlang, am Louvre vorbei, zum Eiffelturm spaziert. Irgendwo dazwischen fanden wir ein Restaurant für einen kurzen Mittagssnack, der guttat, da das Frühstück doch schon eine Weile her war. Am Ende unserer Tour kehrten wir in der Nähe des Trocadéro noch in ein Cafe ein, bevor es mit Metro und S-Bahn dann wieder zurück zum Flughafen in unser Hotel ging. Dort aßen wir auch zu Abend und gingen zeitig ins Bett. Es war ein langer Tag.
Der Flug nach Sint Maarten verlief reibungslos, ganz im Gegensatz zum Weiterflug nach Antigua. Die Buchung, die Air France vorgenommen hatte, kam anscheinend nie bei Winair an. Da der Flieger voll war, bescherte uns das eine zweite ungeplante Übernachtung, dieses Mal in Sint Maarten. Unser Gepäck war zunächst auch verschwunden. Eine sehr hilfsbereite Flughafenmitarbeiterin hat sich dann aber auf den Weg hinter die Kulissen gemacht und uns irgendwann mitteilen lassen, dass es bereits nach Antigua weitergeflogen sei, ohne uns. Das Hotel war aber wirklich sehr schön, direkt am Strand gelegen, mit Strandrestaurant und Pool (den wir mangels Badehose aber leider nicht nutzen konnten). Da unser Weiterflug nach Antigua erst um 17:00 am nächsten Tag stattfand, hatten wir den ganzen Vormittag noch Zeit, in der Anlage herumzuhängen und zu entspannen. Das war, was mich angeht, auch notwendig, da ich am Tag davor aufgrund der ganzen Pannen doch ziemlich „unentspannt“ war.
Freitagabend, zwei Tage später als vorgesehen, kamen wir zusammen mit unserem Gepäck dann doch noch in der Marina in Jolly Harbor um kurz vor 19 Uhr an. Wir erledigten nur das notwendigste an Bord und gingen ziemlich flott in eines der Restaurants am Rande der Marina: wir waren ziemlich ausgehungert und vor allem durstig.
Dem Jetlag sei Dank, begann der nächste Tag etwas früher. Was aber nicht schlecht war, da wir einiges zu erledigen hatten. Zunächst einkaufen im nahegelegenen Supermarkt, um frühstücken zu können und Gemüse für den Mittagssalat. Nach dem Frühstück ging es dann auch gleich los mit dem Einbau des neuen Schwimmschalters für die Bilgepumpe. War Gott sei Dank kein großes Ding, die Pumpe funktioniert jetzt wieder automatisch, wenn der Wasserpegel in der Bilge ein bestimmtes Limit überschreitet. Leider nicht hinbekommen haben wir die defekte Absaugung des Duschwassers in der Vorschiffsdusche. Ich bin mit einer Rohrreinigungsspirale in sämtliche Leitungen hinein, keinerlei Verschmutzung. Ich zerlegte die Pumpe, keinerlei Anzeichen von einem Defekt. Trotzdem saugt sie nicht ab. Ein paar Ideen, woran es liegen könnte habe ich noch. Hier nachzuschauen ist allerdings nochmals mit etwas mehr Aufwand verbunden, den ich jetzt nicht betreiben möchte, da wir die Dusche i.M. ja ohnehin nicht brauchen. Spätestens vor der Atlantiküberquerung sollte es aber gefixt sein. Sonst scheint soweit alles ok auf der Bonita, zumindest sind keine offensichtlichen Schäden zu erkennen.
Morgen, Montag 25.3., früh um 7:30 habe ich einen Krantermin mit der Werft gegenüber der Marina. Bonita wird aus dem Wasser gehoben, um das Unterwasserschiff mit dem Hochdruckreiniger zu reinigen. Sieben Wochen Stillstand in 28° warmen Wasser haben ihre Spuren hinterlassen: intensiver Algenbewuchs am Rumpf. Zudem nutze ich die Gelegenheit, um einige Opferanoden nach fast einem Jahr im Wasser auszutauschen. Um 14:30 wird sie dann wieder ins Wasser gesetzt.
Wir werden noch einkaufen gehen und das Boot für ein Auslaufen am Dienstagvormittag herrichten. Dann geht es weiter Richtung Navis und St. Kitts. Wir freuen uns alle schon, dass es wieder losgeht.




