Wir hatten für Samstag einen Mietwagen gebucht, um eine Rundfahrt um die Insel zu machen. Eigentlich konnten wir das Auto ab 9.00 Uhr am Flughafen abholen, aber nachdem es sehr lange gedauert hat, ein Taxi vom Hafen dorthin zu bekommen, waren Dieter und Philip, die das Auto abholten, erst um halb elf wieder an der Marina. Wir fuhren im Uhrzeigersinn erst auf der Autobahn die Südküste entlang, dann kleinere Straßen über die Berge an die Nordküste und über den östlichen Inselzipfel wieder zurück nach Radazul.
Der Süden Teneriffas ist unglaublich karg und trocken (jedenfalls jetzt im Oktober). Braune oder graue felsige Hänge mit ein paar strauchigen Gewächsen zwischen dem Lavagestein. Ziemlich unschön, daher gibts davon keine Fotos. Im Südwesten ist die Ecke mit den meist frequentierten Badestränden und Hotels. Die ließen wir allerdings links liegen und fuhren Richtung Norden und stoppten in Arguayo. Das ist ein kleines Dorf, in dem es ein kleines Museum über das alte Töpferhandwerk der Gegend gibt, das die frühen Bewohner der Insel, die Guanchen ausgeübt haben. Nach dem kurzen Besuch aßen wir in einer Bar eine Kleinigkeit zu Mittag. Außer uns waren keine anderen Touristen im Ort, auch in der Bar saßen nur ein paar Einheimische beim Essen bzw. beim kühlen Bier.
Weiter ging die Fahrt auf immer engeren, kurvigeren Straßen bis nach Masca und dem Aussichtspunkt in die Masca-Schlucht. Wenn man viel Zeit hat, kann man in die Schlucht hinunter und wieder rauf wandern, ca. 650 Höhenmeter. Wir haben uns mit dem Ausblick begnügt. War auch nicht soo tragisch – immerhin hatte es über 30 Grad! Die Strecke führte danach weiter nach Buenavista an der Nordküste und in eine viel fruchtbarere und grünere Gegend mit Unmengen von Bananenplantagen! Eigentlich wollten wir noch zum westlichsten Zipfel, der Punta de Teno. Die Straße ist aber jetzt gesperrt bzw. gegen eine Mautgebühr zu befahren. Das erleichterte uns die Entscheidung, doch gleich weiterzufahren und lieber einen Badestopp in Garachico einzulegen. Dort gibt es eine Bademöglichkeit in natürlichen Felsenpools. Insgesamt ist Baden an der felsigen Küste ja sehr eingeschränkt. Strände gibt es nicht, dafür heftige Brandung an den Felsen. Aber in Garachico sind in die Felsen sehr schöne Plattformen und Wege reingebaut und es gibt mehrere Leitern, um in das sehr blaue und klare Wasser zu kommen. Wir kühlten uns mit einem Bad ab und genossen danach noch Kaffee und Kuchen im Innenhof eines süßen Cafés.
Weiter ging es nach La Laguna. Die historische Innenstadt ist UNESCO-Weltkulturerbe und hat uns sehr gut gefallen. Die meisten Ortschaften in Teneriffa sind für meinen Geschmack sehr gesichtslose Siedlungen mit wenig schönen Häusern, vielen Hochhäusern und wenig Flair. La Laguna dagegen ist eine sehr hübsche und quirlige Stadt mit vielen schönen Geschäften, Restaurants und Cafés. Da es schon 18.00 Uhr war, zogen wir aber nach einem kleinen Stadtrundgang weiter, weil wir die Nordostecke der Insel noch befahren wollten und es hier ja um 20.00 Uhr schon stockdunkel ist. Der Naturpark Anaga überraschte uns mit dichten, grünen Lorbeerwäldern, sehr steilen und schroffen Felsen mit tiefen Schluchten und beeindruckenden Ausblicken. Entsprechend steil, kurvig und abenteuerlich war auch die Straße! Dieter als Fahrer gab alles, um die vielen engen Haarnadelkurven zu bezwingen. Immerhin ging es ziemlich zügig einige hundert Höhenmeter runter vom Grat, auf dem die Straße verlief, bis zum Meer und weiter zur Hauptstadt Santa Cruz de Tenerife. Zum Glück konnten wir das Auto bis 23.00 Uhr behalten und so fuhren wir um 20.00 Uhr noch in einen Supermarkt und zu IKEA, den es auch auf Teneriffa gibt (wir mussten einen Teller und ein paar kaputte Gläser ersetzen). Vollgepackt kamen wir um 21.00 Uhr wieder in der Marina an. Während Wowe, Philip und ich die Einkäufe verstauten und das Abendessen vorbereiteten, gaben Alfons und Dieter den Mietwagen am Flughafen ab. Leider war auch zu dieser Tageszeit die Schlange bei den Taxis sehr lang und so wurde es 22.30 Uhr, bis sie wieder auf der Bonita waren und wir alle unser Abendessen genossen. Insgesamt war es aber eine sehr abwechslungsreiche und interessante Inselrundfahrt und wir haben einen guten Eindruck von Teneriffa bekommen.











