Wir bekommen eine Ananas geschenkt

Die laute Musik ging bis weit in die Nacht und vor allem der arme Josef schlief wenig. Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Dinghi an Land, um in die Stadt zu laufen. Das Zoll- und Einreisebüro von Roseau ist gleich beim Kreuzfahrtterminal und bis dahin war es ein 30 minütiger Spaziergang. Am Terminal lag die AIDA perla, was bedeutete, dass jede Menge deutscher Touristen in dem kleinen Städtchen unterwegs waren. Und der Anblick, wenn hinter den kleinen Häuschen der Stadt die riesige Wand des Kreuzfahrtschiffs herauslugt, ist schon ganz schön schräg… Leider war das Immigration-Office geschlossen. Die Beamten kommen am Sonntag extra mit der Fähre aus Guadeloupe rüber und die Fähre kommt erst zwischen 16 und 17 Uhr. So lange wollten wir nicht warten und beschlossen, dann halt am nächsten Tag in Portsmouth einzuklarieren. Wir schlenderten noch durch Roseau, aber da Sonntag war, hatten bis auf zwei Supermärkte und ein paar Touri-Souvenirständen alle Geschäfte geschlossen und es waren wenige Leute auf der Straße (bis auf die deutschen Kreuzfahrer…). Auf dem Rückweg zum Dinghi-Anlegeplatz wollten wir an einem Stand am Straßenrand eine Ananas kaufen. Leider stellte sich heraus, dass wir unsere US$ und die East-Caribbean-Dollars auf der Bonita gelassen hatten und nur Euros dabei hatten, die der Händler erst  nicht nehmen wollte. Wir anderen waren schon am Gehen,  als Anke rief, 2 Euro wären doch ok. Ich ging zurück und in diesem Moment hielt ein Auto an dem Stand, der einheimische Fahrer stieg aus und erklärte, er würde die Ananas für uns bezahlen. „Welcome to Dominica!“ Er drückte dem Händler einen Schein in die Hand und bedeutete uns, die Ananas mitzunehmen. Er wollte auch die 2 Euro von uns nicht annehmen. Anke und ich schauten uns noch verwundert an, zogen dann aber erfreut mit unserer Ananas von Dannen. Wie nett war das denn??

Die Ananas wurde dann auch gleich zerlegt, als wir wieder an Bord waren und danach lichteten wir den Anker, um in den Nordwesten der Insel, nach Portsmouth zu fahren. Die Windverhältnisse waren wieder mal wechselhaft, wie wir es ja schon öfter hatten,  im Lee einer Insel. Von Windgeschwindigkeiten zwischen 0 und 7 Bft und Windrichtungen von SW bis NNO war alles dabei. Wir waren ziemlich mit Ein- und Ausreffen beschäftigt, hatten dafür aber auch kurzzeitig über 10 kn Speed! Wir ankerten gegen 16.30 Uhr am südlichen Ende der Stadt, weil man da angeblich etwas ruhiger liegt, als im Norden. Bei der Einfahrt in die Bucht empfing uns wieder ein BoatBoy, der uns seine Dienste anbot. Wir brauchten aber im Moment noch nichts. Wir badeten, chillten (während Alfons den Rumpf von Algen befreite) und kochten abends. Alfons und Josef kümmerten sich um die Bilgepumpe. Ergebnis: Pumpe funktioniert, aber der Schwimmer ist kaputt. Den müssen wir zuhause bestellen. Josef hat den Schwimmer erst mal überbrückt und jetzt können wir die Pumpe immerhin manuell ein- und ausschalten. Das ist ja schon mal super! Die Nacht war recht ruhig,  wir haben in der Bucht kaum Welle oder Schwell. Allerdings pfiffen abends und bis in die Nacht ein paar heftige Böen durch. Aber immerhin keine Rap- oder Discomusik!

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