Hafentage in Oostende

Da der Wind bis einschließlich Mittwoch mit 5 bis 7 Bft aus Südwest bläst, werden wir hier ein paar Hafentage verbringen. Damit war heute ein chilliger Tag mit wenig Programm. Wir sind zur Touristinfo gelaufen, um ein paar Anregungen für die kommenden Tage zu holen, zum Bahnhof, um einen Fahrradverleih auszukundschaften (für morgen) und haben auf dem Boot rumgepusselt. Ich habe Wäsche gewaschen, was in den Marinas meist eine langwierige Aktion ist, weil es bis zum Servicehäuschen ein paar Minuten zu gehen sind und ja nie sicher ist, dass die Waschmaschine auch frei ist. Leider war eine andere Frau vor mir dran, die anscheinend mehrere Maschinen gewaschen hat. Immer wenn ich mal wieder nachgeschaut habe, lief die Maschine schon wieder… Letztendlich war ich 4 – 5 mal im Waschraum, bis endlich nachmittags um vier die Waschmaschine frei war!! Aber wir haben ja Urlaub und damit Zeit 😉

Am Nachmittag sind wir durch Oostende und an der Strandpromenade entlang spaziert. Oostende ist keine sehr schöne Stadt, es wurde im Krieg viel zerstört und jetzt gibt es viele gesichtslose Hochhäuser aus den 60ern. Dazwischen stehen schon noch ein paar schöne alte Stadthäuser um die Jahrhundertwende oder dem Jugendstil, aber die Hochhäuser überwiegen leider. Und es ist eine unglaublich windige, zugige Stadt! Sie liegt ja direkt am Meer – die Fußgängerzone endet auf der Strandpromenade – und damit bläst der Wind direkt durch die Häuserschluchten. Es gibt krasse Düseneffekte und Verwirbelungen, so dass es einem bei Windstärken wie heute an bestimmten Stellen fast die Füße wegzieht und wir uns mit aller Kraft gegen den Wind stemmen mussten. Trotzdem war auf der Strandpromenade richtig viel los, die Leute hier sind das wohl gewöhnt. Die Strandpromenade ist unglaublich breit, genauso wie der Sandstrand. Auch auf der Promenade blies natürlich der Wind und wir hatten den Sand bald zwischen den Zähnen. Ein paar ganz Harte lagen trotzdem am Strand. Ansonsten gibt es hier noch ein paar heruntergekommene Gebäude aus der Zeit um die Jahrhundertwende, als Oostende ein berühmtes Seebad war. So z.B. die mehrere hundert Meter langen königlichen Galerien, die König Leopold II Anfang des 20. Jahrhunderts bauen ließ.

Wieder zurück auf dem Boot hat Alfons mal die Lifelines angebracht. Das sind breite Bänder, die auf den Seiten des Decks von vorne nach hinten laufen und in die man sich bei Sturm zur Sicherheit mit einem Gurt einpicken kann, wenn man sich an Deck bewegen muss. Und gerade eben hat er noch online die Einreiseanmeldung für England gemacht. Seit dem Brexit kann man da auch mit dem Segelboot nicht mehr einfach so hinfahren, sondern hat deutlich mehr Bürokratie zu bewältigen.

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