Langer Schlag nach Figueira da Foz

Am Dienstagmorgen gab’s wieder frische Pastel de Nata zum Frühstück und anschließend machten wir uns nochmal auf den Weg in die Stadt. Diesmal alle zu Fuß, das Risiko mit dem Bus wollte niemand mehr eingehen. Wir klapperten noch ein paar schöne Ecken von Porto ab und machten uns dann nach einem typischen Francesinha Sandwich auf den Weg zum Portweinproduzent Ferreira. Alfons war allerdings nicht dabei, weil er versuchte eine Fahrradpumpe aufzutreiben, die er für eine Pumpe am Boot brauchte. Nachdem ihn der portugiesische Nahverkehr aber im Stich ließ, wurde es eine ziemlich hügelige Radtour bis zum Sportladen.
Wir anderen lernten währenddessen etwas über Rubys, Tawnys und Vintage Portweine. Anschließend gab’s nochmal eine Verkostung, wobei die Qualität von Ferreira schon merklich besser war, im Gegensatz zu der Verkostung von gestern.

Nach der Führung stieß Alfons dann wieder dazu und ging mit Alexander zurück zum Boot. Die beiden werkelten noch ein wenig an allen möglich Ecken und Enden vom Boot rum, es gibt ja doch immer noch irgendwas zu tun.
Maria, Yvonne und ich fuhren noch mit einer alten kleinen Straßenbahn auf der nördlichen Seite des Douro Flusses bis an den Strand. Dort gab’s schöne Palmenalleen, die fast aussahen wie in Südfrankreich.
Auf dem Rückweg gab’s dann leider auch bei uns Probleme mit dem öffentlichen Nahverkehr. Ein Auto hatte zu eng an den Schienen der kleinen Straßenbahn geparkt, sodass wir nicht weiter kamen. So mussten wir die letzten zwei Stationen zurücklaufen, bevor wir dann wieder die ca. 4 km Heimweg in Angriff nahmen. Die Laune dann noch zum Supermarkt zu gehen hielt sich ziemlich in Grenzen, aber nachdem die Vorräte nicht mehr ganz so üppig waren, erbarmten Alexander und ich uns noch und stapften den Berg zum Supermarkt hoch. Auf dem Runterweg sahen wir aber dafür noch die Abendsonne über dem Meer und das Abendessen wartete dann auch schon auf uns. Und zumindest beschwerte sich bis jetzt niemand über zu wenig Bewegung im Segel Urlaub.

Am Mittwoch schauten wir dann ganz schön doof aus unseren Luken, als der Himmel von einer dicken Wolkenschicht überzogen war, vor allem nachdem wir uns am Tag zuvor noch ganz schön einen abgeschwitzt hatten in Porto. Nach dem Frühstück legten wir dann bei immer noch sehr schlechter Sicht durch Wolken und Nebel ab und bahnten uns den Weg raus aus der Bucht Richtung Meer. Wir hatten grade einmal ca. 20 Meter Sicht, sodass uns das Fischerboot, das vom Meer aus Richtung Hafen kam, ziemlich überraschte. Auf dem Meer saßen wir dann alle im Ausguck und machten das Radar an, damit wir keine anderen Boote übersahen. Aber wir hatten Glück, denn im Laufe des Tages kam die Sonne immer mehr zum Vorschein, sodass wir letztendlich wieder in kurzen Hosen und T-Shirts segeln konnten. Der Wind schwankte ein wenig in der Stärke, sodass wir von Motor, normaler Besegelung und Parasailor alles mal ausprobierten. Alles in allem fuhren wir aber recht ruhig, sodass wir viel lesen und Delfine beobachten konnten. Nach 11,5 Stunden kamen wir dann, begleitet von einem schönen Sonnenuntergang, gegen 21 Uhr in der Marina von Figueira da Foz an und genossen ein ruhiges Abendessen, ganz ohne Wellen und Schwanken.

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