Heute morgen kamen tatsächlich zwei Mitarbeiter der Reparaturwerkstatt, um den Baumniederholer abzubauen und in der Firma zu reparieren. Der Chef fragte zuerst noch nach, ob die Hydraulikpumpe auf dem Boot funktionieren würde. Das könne auch eine Ursache sein. Wir probierten die Pumpe mit der Hydraulik des Achterstags aus und alles ging tadellos. Daraufhin nahmen die Techniker den Baumniederholer auseinander, sagten allerdings, dass es wohl bis heute abend dauern würde.
Wir waren mal so vorsichtig drauf eingestellt, heute Mittag abzulegen (falls die Reparatur schnell gehen würde), hatten schon das Auto abgegeben, alles aufgeräumt, Abendessen vorgeschnippelt, Kuchen gebacken… Damit hatten wir heute nachmittag nicht mehr viel zu tun und warteten auf den Einbau des Teils. Wir hingen auf dem Boot und in der Hafenkneipe rum, lasen, ich schlief ein bisschen – ein entspannter Nachmittag.
Um 17.00 Uhr wurde der Baumniederholer wieder eingebaut und funktioniert jetzt! Anscheinend war zuviel Öl im Rohr, was auf kaputte Dichtungen hindeutete. Mit einer neuen Dichtung war alles ok und wir haben zum Glück wieder eine Baustelle weniger! Wir beschlossen, das Ablegen auf morgen früh zu verschieben. Heute abend hat es überhaupt keinen Wind. Das soll morgen zwar auch nicht viel besser werden, aber ausgeschlafen sein, hat ja auch sein Gutes.
Zum Abendessen gab´s dann das schon vorbereitete Hähnchencurry, für morgen müssen wir dann wieder was Neues vorbereiten. Und gerade waren wir noch zum Abschlussdrink in der Hafenbar.
Gestern gab’s erst mal ein gemütliches Frühstück mit Eiern und Speck. Wowe hatte Geburtstag! Am späten Vormittag fuhren wir mit dem Auto zum Pico de Arieiro, dem dritthöchsten Berg der Insel, um dort ein Stück zu wandern. Das ist ebenfalls ein Pflichtprogramm für Touristen. Man kann bis knapp unterhalb des Gipfels mit dem Auto fahren, was bedeutet, dass wir eben mal kurz 1800 Höhenmeter rauffuhren. Wir erwarteten Menschenmassen (Sonntag!) und kaum freie Parkplätze, aber so schlimm war es dann gar nicht. Vielleicht lag es daran, dass das Wetter heute sehr diesig und wolkig war und die Berge morgens kaum zu sehen waren. Wir ließen uns davon nicht abschrecken und hatten Glück: es wurde immer klarer. Der Weg vom Pico de Arieiro in Richtung Pico Ruivo ist sehr gut ausgebaut und mit Seilen abgesichert, also einfach zu gehen. Er führt aber am Grat entlang, über viele Stufen runter und rauf und bietet faszinierende Ausblicke über die unglaublich zerklüftete Gebirgslandschaft. Wir gingen ca. 1 Stunde und kehrten dann wieder um. Für die ganze Strecke zum Pico Ruivo (dem höchsten Berg der Insel) fehlte uns die Zeit. War aber trotzdem eine tolle Wanderung!
Danach fuhren wir nach Santana in ein kleines Café und dann zurück zum Boot. Für 18.45 Uhr hatten wir einen Tisch im Restaurant Akua in Funchal reserviert. Das war auch ein Tipp von Dieter Hierner. Wowe lud uns ein (herzlichen Dank dafür!!) und wir genossen ein ausgezeichnetes, sehr raffiniert abgeschmecktes und besonderes Abendessen. Auf dem Boot gab es dann noch einen (oder mehrere…) „Absacker“ und dann fielen alle müde ins Bett.
Heute (Montag) früh telefonierte Alfons als erstes mit der Firma hier auf Madeira, die den Baumniederholer reparieren soll, sobald die Ersatzteile aus Deutschland angekommen sind. Am Morgen hatten sie zwar noch nichts, aber im Laufe des Tages kam die Lieferung zum Glück an und morgen kommt jemand zum Reparieren. Damit könnten wir morgen ablegen, also nur einen Tag später, als geplant. Allerdings sieht es windmäßig gerade nicht so toll aus. Die verschiedenen Windmodelle widersprechen sich zwar etwas, aber im Großen und Ganzen kommt der Wind aus südlichen Richtungen (genau da, wo wir hin wollen – nach Teneriffa) und ist recht schwach. Alfons wird morgen früh nochmal nachschauen, was wir machen.
Die nächsten Telefonate und Mails heute morgen betrafen Liegeplätze für die Tage auf den Kanaren, was sich als schwierig herausstellte. Zum Glück würden wir für die Tage von Donnerstag bis Samstag oder Sonntag einen Liegeplatz auf Teneriffa bekommen – viele Marinas auch auf den anderen Inseln sind komplett ausgebucht. Das liegt natürlich an der ARC (Atlantic Rallye for Cruisers), einem Großevent, bei dem an die 200 Segelyachten gleichzeitig Richtung Karibik aufbrechen. Die starten Mitte November von Gran Canaria aus und viele Segler sind jetzt natürlich schon vor Ort. Das wussten wir zwar vorher, aber dass auch auf den Nachbarinseln alles voll ist, war früher nicht der Fall und damit haben wir nicht gerechnet. Auf Teneriffa können wir erst mal 2 oder 3 Nächte bleiben, aber z. B. auf der Insel La Palma, wo Alfons eigentlich das Schiff vier Wochen liegen lassen wollte, bis er und seine Crew die Überfahrt starten, ist – Stand heute – nichts frei. Da müssen wir bzw. Alfons noch etwas improvisieren.
Während Alfons am Organisieren war, machte ich Pilates, wusch Wäsche, machte die Essensplanung für die nächsten Tage und fuhr nachmittags mit Wowe und Philip zum Supermarkt. Als alles auf dem Boot und gut verstaut war, starteten wir drei zu der Wanderung an die Südostspitze der Insel, die Alfons, Alexander und Toni bereits gemacht hatten. (Davon gibts heute nicht mehr viele Bilder; Alfons hat ja bereits letzte Woche einige eingestellt.) Dieter hatte unterdessen eine Telefonkonferenz. Abendessen gab es „zuhause“ auf dem Boot. Ich probierte eine Quiche Lorraine in der Omnia-Backform aus, die richtig gut wurde. Ich bin ganz begeistert, von der Omnia-Form!
Start am Pico de ArieiroIn der Mitte sieht man den Weg…GeburtstagsdrinkWanderung an der Südostspitze
Heute war Wandern angesagt. Wir standen nicht ganz so früh auf, wie gestern, aber immerhin mit der Morgendämmerung um kurz vor acht. Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Auto eine gute halbe Stunde zum Parkplatz oberhalb von Queimadas. Ab Santana führte die Straße wieder unglaublich steil nach oben. Unser kleines Auto musste mit 5 Personen ganz schön schnaufen, hat es aber geschafft! Man riecht aber oben die Kupplung!
Vom Parkplatz ging der Weg 6,2 km mit wenig Steigung an einer Levada entlang bis zu einem großen Kessel mit Wasserfall. Dort ist der Startpunkt der Wasserrinne (Levada). Der Weg ist wunderschön, sehr schattig und kühl, sehr grün und eingewachsen. Anfangs etwas breiter, aber dann geht man oft nur auf der kleinen Mauer der Wasserrinne. Seitlich davon fällt der Hang fast senkrecht ab in unglaublich tiefe Schluchten. Diese Stellen sind heute mit einem Drahtseil abgesichert. Nicht auszudenken, wie die Arbeiter (es waren wohl vor allem Sklaven im 15. Jahrhundert) diese Rinne aus dem Felshang geschlagen haben! Unterwegs gab es mehrere Tunnel, für die man eine Stirnlampe brauchte! Wir wanderten 2 Stunden in eine Richtung bis zum Caldeirao Verde, dem Kessel mit Wasserfall. Natürlich waren wir nicht die einzigen, die Tour ist angeblich eine der spektakulärsten der Insel und außerdem ist ja Wochenende. Zum Teil konnten wir Gruppen überholen, zum Teil mussten wir uns der Schlange hinten anschließen. Und spannend wird es, wenn auf den schmalen Mäuerchen jemand entgegenkommt… (Auf dem Rückweg hatten wir zum Glück kaum Gegenverkehr und waren eher alleine. Die meisten blieben anscheinend etwas länger hinten im Kessel.) Der Wasserfall ganz hinten fiel aus ca. 40 – 50 m nach unten in ein glasklares Wasserbecken. Ein paar Touris hatten Badehosen/ Bikinis dabei und schwammen eine Runde.
Von dort aus ging der Weg früher noch ca. 2 km weiter zum Caldeirao Inferno. Wir wären gerne noch weitergegangen, aber der Weg ist wegen Bergrutsch und Steinschlag gesperrt. Also wieder zurück und am Ende/ Anfang des Weges kehrten wir in einem Café ein. Um kurz vor fünf kamen wir wieder an der Marina an und chillten auf dem Boot. Abendessen gab´s heute „zu Hause“, Spaghetti mit Tomatensauce.
Wowe kam am Donnerstag, 5. Oktober wie angekündigt um zwei Uhr nachts per Taxi an der Marina an. Leider hatte Alfons aus Versehen sein Handy auf „leise“ gestellt und so hörte er nicht, dass Wowe ihn anrief. Gegen drei wachte Alfons auf, wunderte sich, dass er noch nichts gehört hatte – und entdeckte mehrere entgangene Anrufe. Er sprang aus dem Bett und flitzte vor zum Marina Office, wo der arme Wowe bereits seit einer Stunde saß. Damit waren um kurz nach drei alle an Bord und schnell im Bett.
Nach dem Frühstück wollte Alfons schnell den neuen Autopilot-Motor einbauen. Ich ging zwei Maschinen Wäsche waschen und spazierte während der Wartezeit etwas in der Anlage herum. Als ich zurück kam, telefonierte Alfons gerade mit dem Hersteller bzw. Lieferanten des Autopiloten in Hamburg… Oh je, ganz schlechtes Zeichen! Er hatte den neuen Motor eingebaut und es hatte sich nichts geändert. Nach dem Einschalten koppelte der Motor nicht am Ruder an. Der Ansprechpartner in Hamburg leitete das Gespräch an einen technischen Experten im Haus weiter. Der meinte, es könnte am Steuerungscomputer liegen, den sollte Alfons mal suchen. Wowe, seines Zeichens gelernter Elektroingenieur, warf ein, ob evtl. eine Sicherung kaputt sein könnte. Der Experte verneinte; da wären keine Sicherungen beteiligt. Nach etwas Suchen entdeckte Alfons die Steuerung unter der Matratze unseres Bettes – und daneben waren eben doch zwei Sicherungen, eine davon durchgebrannt! Diese kleine Sicherung (ein Stecker, ähnlich wie im Auto) wurde ausgewechselt – und seitdem scheint der Autopilot zu funktionieren! Hurra, wieder eine wichtige Baustelle weniger! Wir konnten es natürlich nur im Hafen ausprobieren, sieht aber gut aus. Aber damit haben wir letztendlich einen neuen Motor für einen vierstelligen Betrag gekauft, für ein Problem, das sich mit einer 20-Cent-Sicherung lösen ließ! Wir überlegten kurz, ob wir den Motor zurückgeben sollen, aber letztendlich ist der alte (inzwischen ausgebaute) Motor ja auch 18 Jahre alt, wie das ganze Schiff. Und für die Atlantiküberquerung fühlt es sich doch besser an, mit einem neuen Autopiloten zu starten. Den alten (der ja wahrscheinlich noch funktioniert, nachdem die kaputte Sicherung die Ursache war) nimmt Alfons als Ersatz mit.
Nach dieser ganzen Aktion war es mal wieder später als gedacht. Wir hatten eigentlich vor, am frühen Nachmittag mit der Gondelbahn in den Ort Monte, oberhalb von Funchal hochzufahren, in den tropischen Garten zu gehen und danach mit den berühmten Korbschlitten runterzufahren. Ist zwar eine totale Touri-Aktion, aber anscheinend ganz witzig. Na ja, bis wir um 16.00 Uhr endlich an der Bahn waren, stand unten schon die Info, dass aufgrund der hohen Besucherzahlen heute nix mehr geht mit Schlittenfahren. Gute Chancen hätte man am Morgen. Also Planverschiebung auf Freitag früh und wir spazierten stattdessen durch die Stadt, die Philip und Wowe ja eh noch nicht gesehen hatten. Im Parque de Santa Catarina gab´s Tostadas und was zu Trinken und dann um 19.00 Uhr hatten wir einen Tisch in der „Taberna Madeira“ reserviert. Das war ein Tipp von irgendeiner Reiseblogger-Seite und es gab wirklich sehr leckeres Essen und eine supernette Bedienung und Betreuung vom Chef und seinen Angestellten.
Heute, Freitag, standen wir also um sieben auf, um zur Öffnung der Gondelbahn ab 9.00 Uhr in der Stadt zu sein. Zu meiner Überraschung ist es hier um sieben noch stockdunkel! Madeira hat portugiesische Zeit, liegt aber deutlich weiter westlich. Daher wurde es erst ab halb acht so langsam hell. Gegen halb zehn fuhren wir mit der Bahn auf 550 m Höhe nach Monte. Maria kam noch dazu, mit ihr trafen wir uns unten an der Talstation. Oben besuchten wir erst mal den Tropischen Garten, was sich absolut gelohnt hat. Der Garten ist sehr schön angelegt, wie alles hier am Steilhang, und ich wundere mich immer wieder, was die Madeirer alles an diesen steilen Hängen auf so kleiner Fläche unterbringen. (Der Garten ist das eine, das ganze Straßennetz das andere…). Direkt neben dem Garten ist der Startpunkt für die Korbschlitten. Die Korbschlitten sind ein altes öffentliches Verkehrsmittel. Inzwischen werden ausschließlich Touristen gefahren, wobei die Schlitten von zwei Bremsern/ Lenkern gesteuert werden und 2 km die supersteile Teerstraße runterfahren. Leider war die Warteschlange endlos ☹ Alexander und Toni hatten vor ein paar Tagen ca. 1 Stunde gewartet, das hätten wir noch gemacht. Aber heute liegt ein Kreuzfahrtschiff im Hafen und wir vermuten das als Ursache. Auf alle Fälle hätte die Wartezeit mindestens 2 Stunden oder länger betragen. Also keine Korbschlittenfahrt, dafür gingen wir die Straße zu Fuß runter, um wenigstens zu sehen, wie die das machen. Das Stück vom Ende der Schlittenbahn bis ganz runter nahmen wir ein Taxi. Das waren immer noch ca. 300 hm. Wir besuchten die Markthalle mit den vielen Obstständen. Hier gibt es Früchte, die ich noch nie gesehen habe! Nach einer gemütlichen Einkehr ging es zurück zum Auto. Auf der Rückfahrt stoppten wir kurz vor unserer Marina, weil dort einer der seltenen Badestrände auf Madeira ist. Endlich konnten wir mal in dem herrlich warmen und glasklaren Wasser baden! Danach ging es zurück in die Marina. Ich schreibe gerade Tagebuch, Alfons holt mit Philip das reparierte Segel ab und nachher bleiben wir mal auf dem Boot und kochen selbst, nachdem wir jetzt ein paar Mal beim Essen waren.
Blick über unsere MarinaIm Parque Santa CatarinaGondelfahrt nach MonteIm Monte Palace Tropical GardenKorbschlittenfahrerAuf dem Markt
Ich, Yvonne, übernehme mal wieder für eine Weile die Redaktion unseres Reisetagebuchs. Ich kam ja am Montag gegen halb sechs abends auf Madeira an. Unser Pilot kündigte im Flugzeug bereits „einen der spektakulärsten Anflüge, den Sie in Europa erleben können“ an. Und das glaube ich gern. Wir flogen zuerst südwärts knapp an der Insel vorbei (und über unsere Marina drüber), drehten dann in den Queranflug nach rechts, genau auf die steilen Berghänge zu und kurz vor man dachte, gleich knallts, drehte der Pilot weiter in den Endanflug. Dabei konnte man aus dem Flugzeugfenster die Häuser am Hang gleich „nebenan“ sehen. Ein skuriller Anblick, den man so nicht gewöhnt ist.
Mit im Flugzeug saß übrigens unsere Freundin und Mitseglerin Maria, die dieses Mal allerdings nicht zum Segeln kam, sondern eine Bekannte auf Madeira besucht.
In der Marina angekommen, ließen wir den Abend gemütlich ausklingen. Geplant war, Hähnchencurry zu kochen und danach in der Hafenkneipe einen Abschiedsdrink mit Toni und Alexander zu trinken. Leider war das Hähnchenfleisch nicht mehr so ganz fit, daher gings um neun Uhr dann doch zum Essen in die Kneipe, wo wir gerade noch Tostadas bekamen, Toastscheiben mit Käse und Schinken bzw. Tunfisch. Der Koch hatte schon Feierabend. Aber auf alle Fälle gab´s Sangria, also alles bestens.
Der Dienstag Vormittag verging mit Büroarbeit, Tagebuch Schreiben, Telefonaten und Mails. In dieser Marina reicht das WLAN zwar auch nicht bis aufs Boot, aber es gibt immerhin einen WLAN-Raum mit Sofas, Tischen und Stühlen. Man muss also nicht – wie wir es sonst erlebt hatten – vor der Dusche oder dem Klohäuschen sitzen und seine Korrespondenz erledigen. Um zwei fuhren Alfons und ich Antonia und Alexander zum Flughafen und verabschiedeten die beiden wieder in den Unialltag. Danach fuhren wir nach Machico, weil Alfons den Mietwagen umtauschen wollte. Die Bremsbeläge sind ziemlich runter. Kein Wunder bei den steilen Straßen hier! Der Autoverleih hatte ab 15.00 Uhr auf und der Umtausch ging zum Glück problemlos, die Autovermieter waren da sehr entspannt. Nächste Station war der Supermarkt, um für die nächsten Tage die Vorräte aufzustocken. Was für ein Luxus, danach mit dem Auto zur Marina und sogar bis direkt vor den Steg fahren zu können, statt schwere Rucksäcke und Sixpacks mit Wasser über weite Strecken zu tragen!
Damit war es schon kurz nach fünf und Alfons sollte ja die kaputte Genua bis spätestens 18.00 Uhr beim Segelmacher vorbeibringen. Ich verstaute schnell die Einkäufe, Alfons und Dieter wuchteten den Segelsack mit dem kaputten Segel aus dem Stauraum im Vorschiff und dann gings gleich wieder los. Um fünf vor sechs erreichten wir den Segelmacher, der versprach, bis spätestens Samstag das Segel zu flicken. Echt klasse! Wir fuhren weiter nach Funchal, wo wir uns mit Maria zum Abendessen verabredet hatten. Sie hatte von ihrer Bekannten Jeannette (die wir auch aus dem Uttinger Segelclub kennen) einen tollen Restaurant-Tipp mitgebracht und wir genossen ein ausgezeichnetes Abendessen im „Tipografia“.
Der heutige Vormittag verging auch mal wieder schnell. Ok, wir frühstücken meistens so gegen 9.00 Uhr, da ist es dann recht schnell Mittag… Dieter musste telefonieren, Alfons machte sich an den Austausch des kaputten Motors für den Autopiloten und musste erst mal die Kabelanschlüsse erneuern. Den neuen Motor habe ich aus Deutschland mitgebracht, der wird dann morgen angeschlossen. Ich spülte ab, saugte Staub und bereitete einen Linsensalat zum Mittagessen vor. Um zwölf fuhr Alfons zum Flughafen, weil Philip heute ankam. Er kann auch noch zwei Wochen mitsegeln, worüber wir uns alle sehr freuen!
Nachmittags gings mit dem Auto bis zum Cabo Girao. Dort gibt es an der Steilküste einen Skywalk (eine Plattform mit Glasboden), 589 m über dem Meer. Da geht´s wirklich ziemlich runter…! Und die Ausblicke sind sehr beeindruckend. Ich entdeckte dann, dass ganz in der Nähe der Startpunkt für eine Wanderung an der Levada de Norte ist. Wir fuhren rüber und wanderten ein Stück die Levada entlang. Levadas sind künstliche Bewässerungkanäle (ähnlich z. B. den Waalen in Südtirol). Die Levadawanderungen zeichnen sich dadurch aus, dass man nur ein ganz leichtes Gefälle hat und immer schön am Kanal entlang laufen kann. Um fünf waren wir zurück auf dem Boot und chillten ein bisschen bzw. schrieben Tagebuch. Um sieben Uhr fuhren wir dann in ein Restaurant, das Dieter Hierner empfohlen hatte, die „Abrigo do pastor“. Das Restaurant liegt weit oben am Berg auf über 1100 m Höhe, zum Glück aber auf einer gut ausgebauten Straße zu erreichen. Das Essen und vor allem die riesigen Fleischspieße war ausgezeichnet. Um halb zwölf waren wir wieder am Boot, wo uns die Schwüle am Wasser, nach der frischen Höhenluft fast umhaute. Heute abend ist es tatsächlich sehr schwül und feucht, sogar im Boot fühlen sich die Bettdecken und -laken ganz klamm an.
Nachher um zwei Uhr nachts kommt noch Wowe, ein weiterer Mitsegler aus Landsberg mit Flugzeug und Taxi zur Marina. Aber bis dahin gehen wir jetzt erst mal ins Bett.
Auf dem Skywalk am Cabo GiraoKnapp 600 m senkrecht runter, auch mit Glasboden…Wanderung an der Levada da Norte