Die Nacht war etwas unruhig, weil immer wieder richtig heftige Böen durchzogen. Aber unser Anker hielt zuverlässig. Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Dinghi gleich rüber zum Kayakverleih, aber der Wind war immer noch sehr stark und böig und dieser Verleiher gab auch heute keine Kayaks raus. (Andere Anbieter schon, aber das erfuhren wir leider erst später. Allerdings wurden auch einige Kayaks später mit dem Motorboot an Land zurückgeholt, weil sie nicht gegen die Strömung ankamen. Insofern also alles gut 😅 )
Anke und ich marschierten dann die Straße entlang, um wenigstens einen Veranstalter zu finden, der mit dem Motorboot Schnorcheltouren anbietet. Das hatten wir die letzten Tage schon übers Internet versucht, aber da fanden wir nur zwei und die boten ausschließlich Tauchtouren an. Vor Ort gab es dann deutlich mehr Anbieter, aber die beiden ersten, bei denen wir fragten, waren für vormittags schon ausgebucht. Schon ziemlich enttäuscht beschlossen wir, noch ein kleines Stück weiter zu laufen – und der nächste Anbieter hatte für eine Tour um 11.00 Uhr noch Plätze frei! Bis dahin hatten wir nun noch eine gute Stunde Zeit, die wir an der Plage de Malendure verbrachten und badeten. Dieser Strand hat uns sehr gut gefallen. Eine schöne kleine Bucht mit einem breiten Strand, ein paar Markt- und Essens-Ständen und Tour-Anbietern, aber nicht zu überfüllt, im Hintergrund grüne, bewaldete Hügel. Um kurz nach elf fuhren wir dann nach Pigeon Island, ins Jacques-Cousteau-Reservat. Mit uns auf dem Boot waren zwei Taucher, die mit dem Tauchguide Lisa eine Stunde Tauchen gingen. In dieser Zeit durften wir zwischen den Inseln schnorcheln, aber nicht weiter, weil die Strömung zu stark sei. Zunächst waren wir etwas enttäuscht, weil es drei Schnorchelgebiete an den Inseln gibt, von denen eines schöne Korallen haben soll. Aber die beiden anderen lagen auf der Außenseite der kleinen Inseln – und nachdem wir beim Schnorcheln die starke Strömung gespürt hatten, war klar, warum Lisa das heute nicht erlaubt hatte. Das geschützte Gebiet zwischen den beiden Inseln bot aber viel Abwechslung und eine große Anzahl verschiedener Fische in allen Farben (u.a. eine Muräne) und die Zeit verging wie im Fluge. Um halb zwei waren wir wieder auf der Bonita und setzten Segel nach Deshaies. Auf den ersten Metern hatten wir die üblichen Winddreher, aber dann setzte sich ein starker, böiger (zwischen 5 und 8 Bft!) Wind durch, wir refften alles, was ging und düsten nach Norden. Damit waren wir nach einer guten Stunde am Ziel, brauchten allerdings noch eine weitere Stunde, bis wir vor Anker lagen. Die Bucht war schon relativ voll und weiter draußen ankerten wir auf ca. 20 m. Bei dem starken Wind vertrieb das Boot total, bevor der Anker überhaupt den Boden erreicht hatte und wir lagen beim ersten Versuch zu nah an anderen Booten dran. Beim zweiten Versuch klappte es dann. Nach dem Anlegeschluck kämpften Anke und Josef sich mit dem Dinghi gegen die Wellen ins Dorf, um sich Deshaies anzuschauen – und Josef vor allem, um einen Bäcker zu suchen (die letzte französische Bäckerei! – morgen geht’s nach Antigua). Alfons und ich blieben auf der Bonita, lasen und chillten. Als die beiden zurückkamen, erzählten sie begeistert von dem netten Ort und den vielen hübschen Restaurants und wir beschlossen spontan, unsere Spaghetti Carbonara auf morgen zu verschieben und essen zu gehen. Wir landeten in einem Restaurant mit kreolischem Büffet und einer kreolischen Liveband, zu der auch von Einheimischen und Touris getanzt wurde und hatten einen wirklich schönen Abend.





