Start der zweiten Etappe nach La Coruna

Letzten Sonntag hat Yvonne wie geplant gegen Mittag die Heimreise angetreten. Danke mein Schatz, dass Du solange mit an Bord warst und mich auf dieser ersten Passage entlang der doch etwas eintönigen holländischen und belgischen Küste bis nach Dover begleitet hast.

Zwei Stunden nach Yvonnes Abreise kam mein Segel- und alter Studienfreund Dieter an Bord. Er wird die komplette zweite Passage bis La Coruna mitsegeln.

Montagmorgen verabschiedeten wir uns wieder mit mehreren Anrufen per Funk von der Dover Hafenkontrolle und segelten bei deutlich weniger als vorhergesagtem Wind Richtung Eastbourne. Die Steilküste vor Dover war sehr schön anzuschauen, vor allem weil auch das Wetter mitspielte. Am späten Vormittag kam dann endlich auch etwas mehr Wind und wir genossen Segeln hart am Wind und wenig Welle. Die letzten Meilen mussten wir leider dann doch wieder motoren, der Wind hat sich am späteren Nachmittag pünktlich in den Feierabend verabschiedet.

Einlaufen in Eastbourne war unproblematisch, da wir bei Flut dort ankamen. Der Hafen wurde zusammen mit einem neuen Stadtviertel quasi als Stadthafen komplett neu angelegt. Man liegt dort sehr geschützt hinter einer Schleuse. Die umliegenden Appartments werden anscheinend überwiegend von älteren Menschen belohnt, weshalb das Viertel wohl auch als „God’s waiting room“ bezeichnet wird.

Da die Etappe gestern nach Brighton mit 25 Sm eher kürzer schien, beschlossen wir vormittags noch mit Leihfahrrädern (schon wieder ein App runtergeladen) an die Pier nach Eastbourne zu fahren. Die Pier hat ihre besten Zeiten definitiv hinter sich und der einsetzende Nieselregen hat den ersten Eindruck nicht unbedingt verbessert. Nach einer Kanne heißem Tee und Scones in einem netten alten Cafe, radelten wir trocken wieder zurück zur Marina. Wir wollten unbedingt um 13:00 ausschleusen, um nach Brighton zu starten.

Mit etwas mullmigem Gefühl sind wir bei Niedrigwasser durch den Kanal raus aufs offene Meer. Wenn links und rechts 10m neben dem Boot das Ufer verläuft und man teilweise deutlich weniger als 1m Wasser unter dem Kiel hat, kann man nur hoffen, dass die Rinne auch tatsächlich sauber ausgebaggert wurde.

Draußen hatte der Wind auf 4bft aufgefrischt und kam, wie Welle und Strömung auch, wunderbar von vorne. Bei bis zu 9,5kn durchs Wasser blieben dann bestenfalls 6kn Fahrt über Grund übrig. Relativ wenig konstanter, böiger Wind zwang uns auch immer wieder zu reffen, um dann nach 1h wieder auszureffen. Wir waren also gut beschäftigt. Insgesamt war es trotz aller Widrigkeiten ein wirklich schöner Segeltag. Auch die Küstenlinie zwischen Eastbourne und Brighton ist schön anzuschauen: sehr hügelig mit teilweise sehr hohen und steilen Felsabbrüchen ins Wasser. Gegen 19:00 kamen wir bei Flut in Brighton an. Wir werden hier zwei Hafentage einlegen, da der Wind heute und morgen weiter auf bis zu 7 bft aus W auffrischen soll. Genug Zeit also, um sich die Stadt etwas näher anzuschauen.

1 Gedanke zu „Start der zweiten Etappe nach La Coruna“

  1. Lieber Alfons danke und schön dass du uns weiterhin so detailliert an eurem Abenteuer teilhaben lässt. Ich hatte schon befürchtet, nachdem ja Yvonne nicht mehr mit an Bord ist, du keine Zeit für das Berichten hast. Das Segeln und die ganze Technik und ungeplanten Aktionen nehmen ja doch viel Zeit in Anspruch. Und Yvonne hat das ja auch wunderbar alles beschrieben. Aber nun sind wir zum Glück wieder up to date. Ich verfolge euch ja auf der Marine Traffic App und hatte gesehen, dass ihr schon weitergesegelt seid.
    LG vom Land Anke und Josef

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