Ankern vor Faro

Heute vormittag spazierten wir zu fünft in die Altstadt von Albufeira, die knapp 2 km von der Marina entfernt ist. Hermann blieb auf dem Boot, er musste seinen Theatertext lernen. Albufeira hat uns aber nicht begeistert. Die Stadt ist unglaublich touristisch – es gibt praktisch nur Souvenirläden und Restaurants, eines am anderen. Allerdings ist der Strand unterhalb der Stadt recht schön. Sehr breit und lang, im Hintergrund die rötlichen Felsen der Steilküste. Zum Strand führt ein Aufzug aus der Stadt nach unten. Wir blieben aber oben und gingen zum Boot zurück. Um 13.00 legten wir ab und machten uns auf den Weg nach Faro, ca. 20 sm. Laut Windfinder sollte es Südwind mit 3 Bft haben. Leider wars mal wieder weniger,  nämlich 2 Bft aus SO. Bei blauem Himmel und ruhigem Wasser (hier an der Algarve gibt es anscheinend keine Atlantikdünung mehr) zuckelten wir die ersten zwei Stunden sehr gemütlich mit einer Geschwindigkeit von 3 kn an der rötlichen Steilküste entlang. Dann mussten wir leider doch mal den Motor anwerfen, um heute noch zu unserem Ankerplatz zu kommen. Östlich von Albufeira hörte die Steilküste langsam auf und bei Faro gab es dann eine lange, flache Sandbank als Übergang zum Naturpark Ria Formosa. Das ist eine Watt- und Marschlandschaft mit vielen Flächen, die bei Ebbe trockenfallen. In dieser großen Lagunenlandschaft gibt es ein paar Stellen, die auch bei Ebbe noch genügend Wassertiefe zu haben, um zu ankern. Das war unser Ziel für heute und um halb sieben ließen wir dort den Anker fallen. Viele andere Boote lagen bereits dort. Da die Wassertemperatur unglaubliche 25 Grad hatte, gingen Toni und ich nach dem obligatorischen Anlegeschluck eine Runde Schwimmen. Alexander tauchte inzwischen zum Ruderblatt runter, um es zu putzen d.h  vom Algenbewuchs zu befreien. Hermann und Helene fingen inzwischen schon mit den Essensvorbereitungen an, Alfons baute den Grill ans Heck. Zum Abendessen grillten wir heute Garnelen, Tunfisch und Lachs. Dazu gab’s Pfannengemüse und Rosmarinkartoffeln. Zufällig kamen wir heute in Albufeira an einem großen Rosmarinstrauch vorbei und zwickten ein paar Zweige ab. Passte perfekt zum Abendessen. Jetzt liegen wir ruhig im Dunkeln in der Lagune, um uns herum die Mastlichter der anderen ankernden Boote und am Horizont die lange Reihe der Lichter von Faro. Sehr hübsch! Morgen müssen wir allerdings sehr früh los, wir segeln nach Cadiz. Das sind gute 80 sm und nachdem wieder schwacher Wind angesagt ist, wird das um die 18 Stunden dauern. Daher mache ich jetzt Schluss mit Reisetagebuch und geh ins Bett.

7 Gedanken zu „Ankern vor Faro“

  1. Nach Cadiz…. da seit Ihr schon ein ziemliches Stück vorangekommen!
    Dann kommt bald die Straße von Gibraltar. Ich hatte gelesen, dass da einige Schwertwale sich angewöhnt haben, gerne die Ruder „anzuknabbern“. Macht schon mal die Harpunen klar!

    Hatte jetzt mehr als 2 Wochen Urlaub, was für Euch ja eher kurz ist, und stürze mich morgen wieder ins Geschäft.
    Dürfte wieder stressig werden, bis ich wieder einige Termine abgebogen habe.
    Wünsche noch viel Spaß und immer eine Hand Wasser unterm Kiel!

    Viele Grüße
    Alois

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    • Hallo Alois, ja, wir haben mittlerweile schon eine ordentliche Strecke zurückgelegt. Bislang hatten wir Glück mit den Orcas, hatten noch keinen Kontakt. Hoffe sehr, das bleibt so. Nach Gibraltar kommen wir erst mal nicht, es geht von Cadiz aus weiter nach Madeira.
      Wünsche Dir einen guten Arbeitsstart, viele Grüße auch an Heike, Alfons

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      • Hallo Alfons,
        Wasser scheint bei Euch auch knapp zu sein.
        Da muß man auch aufs Rasieren verzichten…
        Haut rein!

        Auf Madeira waren wir zu Hochzeitsreise. Ziemlich steil und gebirgig das Ganze…

        VG Alois

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  2. Da seid Ihr ja schon ganz schön weit gekommen, trotz dem Stress wieder eine schöne Hafenkneipe zu finden und das Boot am Laufen zu halten.
    Hier wird´s langsam Herbst. Gestern morgen musste ich schon die Autoscheiben im Dunkeln abkratzen. Mein Moped habe ich jetzt letztendlich durch den TÜV bekommen und wird dann für den Winter eingemottet, jetzt sind dann die beiden Autos dran: Unterlenker tauschen, Nockenwellensensor ersetzen und so weiter…

    Wie war nochmal der Plan? Wann soll es über den Atlantik gehen? Noch dieses Jahr oder erst in 2024?

    Noch viel Spaß!
    Alois

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    • Hi Alois, 

      Da bist Du ja ebenfalls gut beschäftigt mit Deinem Fuhrpark. Bei mir steht jetzt noch der Austausch des Druckausgleichsbehälters an, alles andere ist soweit erledigt und funktioniert wieder. Hoffe, das bleibt so.

      Bin momentan auf La Gomera und fahre am 29.10. weiter nach Santa Cruz auf La Palma. Am 8.11. fliege ich für zehn Tage nach Hause. Am 25.11. solls dann über den Atlantik losgehen.

      Viele Grüße, 

      Alfons

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      • Hallo Alfons,

        Heimaturlaub?

        Ja, die Teile sind getauscht, aber das hat leider beim Opel bei der Abgasuntersuchung nicht geholfen. Werde mal versuchen, die Einspritzdüsen auszubauen und zu ersetzen. Im Youtube-video geht das alles ziemlich problemlos. Bei mir geht wahrscheinlich schon die erste Schraube nicht auf…
        Mal sehen, wieweit ich komme.
        Habe den Eindruck Heike würde gleich nach einem neuen fahrbaren Untersatz schauen wollen. Hoffe aber, dass ich´s hinbekomme. Leider wird jetzt das Wetter zunehmend unangenehmer fürs „Schrauben im Freien“.
        Hast Du dann auch schon Matrosen und Smutje zum Mitsegeln über den Atlantik? Nicht dass ich mich bewerben wollte, aber allein geht´s wohl kaum, oder?

        VG Alois

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  3. Noch ein paar Fragen?
    Hast Du für die Überfahrt auch einen Neoprenanzug für den Fall der Fälle?
    Ist das Satellitentelefon auch wasserdicht?
    Auf welchem Weg soll´s denn dann wieder zurückgehen? Auf welcher Höhe?

    Mast- und Schotbruch!
    Viele Grüße
    Alois

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