Überfahrt nach Bermuda

In den ersten drei Tagen kommen wir bei NE Wind richtig gut voran, rund 150Sm pro 24h. Der Wind dreht aber nach Süd und weiter nach NW, wobei er an Kraft verliert und schließlich nahezu einschläft. Die letzten 35h müssen wir leider motoren, ca. 190Sm. Der Yanmar von Bonita schnurrt zuverlässig vor sich hin und meistert die Strecke problemlos.

Die Tage vergehen mal wieder wie im Flug und sind geprägt von Bordroutine. Wir brauchen auch alle wieder 2-3 Tage, bis wir uns daran gewöhnt haben. Insbesondere das wenige schlafen nachts und schlafen tagsüber während der Freiwache zehrt zunächst an den Kräften und benötigt Eingewöhnung.

Leider übersteht die Ankerfernbedienung im Ankerkasten die permanente Dusche durch das Eintauchen des Bugs beim Am-Wind-Segeln nicht. Sie fängt wohl irgendwann Wasser ein und verursacht einen Kurzschluss, woraufhin die Ankerwinsch die Kette brachial anzieht. Als Vorwarnug gibt es einen langen Summton, den wir anfangs nicht zu interpretieren wissen, bis die Winch beginnt, die Kette stramm durchzusetzen. Ich schalte die Hauptsicherungen aus, woraufhin erst mal Ruhe ist.

Die Fernbedienung riecht verschmort und tatsächlich hat sich auf der Rückseite von innen ein kleines Loch in die angeblich wasserdichte Hülle eingebrannt. Dass wir jetzt keine Ankerfernbedienung mehr haben ist blöd, aber nicht kritisch. Wir können den Anker problemlos manuell ins Wasser lassen, allerdings müssen wir ihn auch händisch wieder hochziehen. Anstrengend, aber natürlich machbar. Trotzdem werden wir b.a.w. versuchen, das ankern zu vermeiden. Sobald wir in Bermuda sein werden, werde ich eine neue bestellen und an Andres liefern lassen, der sie mir dann hoffentlich auf die Azoren mitbringen kann.

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