36 Sm nach Anguilla

Ostermontag segeln wir weiter nach Norden direkt nach Anguilla, ca. 36 Sm. Saint Martin lassen wir buchstäblich links liegen. Die Insel gilt als das Mallorca der Karibik, da wollten wir jetzt nicht unbedingt hin. Stattdessen lieber etwas mehr Zeit auf Anguilla, das lt. Reiseführer ursprünglicher geblieben und weniger überlaufen ist.

Nachmittags gegen 15:00 kommen wir in der Road Bay an der Nordküste der Insel an. Road Bay ist der einzige Hafen, an dem einklariert werden kann. Da die Zollbehörden bereits um vier Uhr nach Hause gehen, gehen wir erstmal schwimmen, einklariert wird morgen. Abends fahren wir mit dem Dingi am Ufer entlang Richtung einer Kneipe namens Elvis. Dort gibt es ausgezeichneten Rum Punch und ein leckeres Abendessen: mexikanisch Caribbean style.

Dienstagmorgen fahren wir direkt rüber an den Strand. Dani, Florian und Stefan wandern die Steilküste hoch, ca. 50 Hm, und gehen einkaufen. Ich laufe am Strand entlang zu Zoll und Einwanderungsbehörden. Dort lese ich, dass wir nicht von Bord hätten gehen dürfen, solange wir nicht einklariert sind. Ach ja, die Theorie und die Praxis… Den online Check-in in Sailclear hätte ich mir sparen können, die Beamtin vom Zoll sagte mir, sie würden nicht damit arbeiten; ich solle stattdessen ein Excelformular an einem PC in der Ecke ausfüllen und ausdrucken. Nachdem sie dankenswerter Weise nicht allzu viel Infos haben wollten, ging das sehr schnell. Auch die Dame von der Einwanderungsbehörde am Schreibtisch gegenüber hatte nicht viele Fragen, so dass ich auch da in Rekordzeit fertig bin. Noch schnell eine Ankererlaubnis für Sandy Island gekauft (konnte sogar mit Kreditkarte bezahlen) und nach einer halben Stunde war ich wieder draußen. Es kann auch mal schnell gehen; ich hatte aber Glück, da ich der einzige Kunde war.

Eine Viertelstunde nachdem ich zurück am Dingi bin, kommen auch meine Mitsegler schwer bepackt vom Einkaufen zurück. Wir verstauen die Lebensmittel an Bord und fahren unter Maschine rüber nach Sandy Island, einem kleinen Sandhaufen mit ein paar Palmen darauf und Ausflugsrestaurant, umgeben von Riffen, ca. 3Sm vor der Küste. Wir ankern vor der Insel und fahren mit dem Dingi rüber an den Strand. Der Laden ist ziemlich voll, die meisten Touristen werden mit Ausflugsbooten auf die Insel gefahren. Neben uns lag nur noch ein weiteres Segelboot vor Anker.

Zum Mittagessen gibt es Fischplatte mit gegrillten Leckereien: Mahi Mahi, Hummer und Garnelen. Schmeckt ausgezeichnet. Nach dem Essen legen wir uns an den Strand, gehen schwimmen und schauen der Sonne beim Scheinen zu. Gegen 16:00 leert sich die Insel schlagartig, Punkt 16:00 schließt das Restaurant und die Mitarbeiter werden mit Booten zurück an Land gebracht. Neben zwei älteren Damen, die ein paar Minuten später noch auf die Insel gebracht werden, sind wir die einzigen Gäste. Eine herrlich ruhige und sehr entspannte Stimmung. Gegen halb sechs brechen wir wieder in Richtung Road Bay auf, um noch vor Sonnenuntergang an unserem Liegeplatz zu sein. Wir beschließen nicht mehr an Land zu gehen, sondern den Abend auf dem Boot zu verbringen. Am nächsten Tag wollen wir nach Virgin Gorda auf den BVIs segeln, ca. 83 Sm. Da wollen wir früh los, um noch vor Sonnenuntergang anzukommen.

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