Alles hat sich geändert…

Mit Yvonnes Beinbruch hat sich meine bisherige Reiseplanung komplett auf den Kopf gestellt. Tanja informierte mich am späten Vormittag donnerstags meine Zeit, da lag Yvonne bereits im OP-Saal. Die Ärzte haben nach der Diagnose richtig Gas gegeben, um nicht noch weitere wertvolle Zeit zu verlieren.

Ich hatte mit Yvonne schon vor ihrer Abreise besprochen, dass ich sofort nach Hause kommen würde, sollte irgendetwas schlimmeres mit Ihrem Bein passiert sein. Donnerstagnachmittag klärte ich mit dem Hafenbüro, ob und wie lange ich mein Boot hier in der Marina Jolly Harbor liegen lassen könnte. Alles kein Problem, ich kann das Boot beliebig lange hier „parken“. Ich bekomm von denen noch ein Schreiben, das ich dem Zoll hier vorlegen muss, damit die auch entsprechend informiert sind. Warum das so sein muss, ist mir noch nicht ganz klar. Ich werde es aber am Montag erfahren, wenn ich da hingehe.

Meinen für den 29.2. geplanten Flug nach Hause konnte ich am späteren Nachmittag endlich nach mehreren telefonische Anläufen umbuchen auf den kommenden Dienstag, 6.2. Mittwochvormittag werde ich also zuhause sein und kann Yvonne vermutlich direkt aus dem Krankenhaus abholen. Ich hoffe, sie kann bis dahin auch tatsächlich dort bleiben und wird nicht schon am Dienstag ausquartiert. Ich plane für ca. zwei Monate zuhause zu sein in der Hoffnung, dass Yvonne bis Ende März soweit genesen ist, dass sie Ihren Alltag wieder alleine meistern kann.

Wenn ich Ende März wieder zurück in der Karbik bin, möchte ich das Boot schnellstmöglich zurück nach Europa segeln. D.h. ich plane Anfang April direkt in Richtung Bermuda zu starten (vielleicht noch ein bis zwei kurze Stopps in St. Barth und Anguilla) und von da Ende April in Richtung Azoren und europäisches Festland aufzubrechen. Ich rechne mit beinahe zwei Monaten, bis ich in Südspanien ankommen werde. Meine Mitsegler bis zu den Bermudas und danach habe ich über die Änderungen noch am Donnerstag informiert. DANKE EUCH allen für Euer Verständnis, Eure aufmunternden Worte und guten Wünsche für Yvonne und mich! Während der Zeit zuhause werde ich mich bei Euch melden. Vielleicht klappt es ja doch noch mit der einen anderen gemeinsamen Passage.

Den kompletten gestrigen Freitag haben wir genutzt, um das Boot für die zwei Monate Auszeit herzurichten. Und da fiel doch einiges an. Mit Hilfe des Beiboots haben wir zwei Festmacherleinen ausgewechselt, damit das Boot auch bei Starkwind/Sturm sicher vertäut bleibt. Wir haben die Persenningschläuche über die Genua und die Kutterfock gezogen, damit die Segel während der langen Standzeit besser vor der intensiven UV-Strahlung hier geschützt sind. Der Watermaker musste konserviert werden, da er in den kommenden Wochen ja nicht mehr betrieben oder wöchentlich durchgespült werden kann. Ohne die Konservierung würden die Membranen verkleben und wären damit kaputt. Hierzu mussten ca. 40l Wasser versetzt mit einer entsprechenden Chemikalie durch die Membranen gepumpt werden. Ich hatte das noch nie vorher gemacht, mit Josefs Unterstützung hat es aber problemlos funktioniert. Anschließend wechselten wir noch das Motoröl und den Ölfilter vom Schiffsdiesel. Bis wir das komplette Öl aus dem Motor gepumpt hatten verging einige Zeit. Das Öl wird mit einer Handpumpe über das Rohr des Ölmessstabs herausgepumpt, entsprechend klein ist der Querschnitt. Eigentlich wollte ich das Öl erst später in einer Marina auf den Bahamas wechseln. Unter den neuen Gegebenheiten hielt ich es aber für sinnvoll, das jetzt schon zu tun, da im Moment nicht klar ist, ob wir vor der Atlantiküberquerung noch eine Marina sehen werden. Heute werden wir noch das Dingi an Deck verstauen.

Anke und Josef werden morgen, Sonntag, in der Früh nach Saint Martin und nachmittags von dort nach Guadelupe weiterfliegen. Die Insel hat ihnen sehr gut gefallen, sie wollen sie sich noch etwas genauer anschauen. Anschließend geht’s dann für einige Tage mit einer Fähre weiter nach Martinique und irgendwann in der zweiten Februarhälfte zurück nach Hause.

Ich werde die restlichen Tage bis zu meinem Abflug noch für weitere kleinere Aufräumarbeiten und vor allem für eines nutzen: den Kühlschrank leer futtern!

Aufgrund der längeren Segelpause wird dies hier der letzte Tagebucheintrag bis Ende März sein.

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