Der Dienstag war ein ungewöhnlich regnerischer Tag! Schon in der Nacht regnete es deutlich mehr und länger, als die üblichen paar Minuten und tagsüber zogen immer wieder dunkle Wolken über die Insel, aus denen es mehrmals kurz aber heftig schüttete. Zum Glück dauert so ein Regenschauer nie lange und danach kommt die Sonne wieder.
Nach dem Frühstück ging Alfons zum Friseur, gleich in der Nähe der Marina, und holte dann unseren Mietwagen ab. Caroline und ich erledigten inzwischen die letzten Boots-Putzarbeiten (Caroline schrubbte das Cockpit blitzblank und ich den Kühlschrank). Gegen Mittag fuhren wir dann in Richtung Norden, wieder eher in die „Dschungelgegend“. Caroline hatte ja noch nichts von der Insel gesehen und wir beschlossen, zur Cascade Absalon zu fahren, einem kleinen Wasserfall, der nicht schwer zu erreichen war und wo man auch baden konnte. Von der Straße aus ging es ein paar Stufen hinunter, dann musste man im Wasser ein paar Meter bachaufwärts gehen, bis man im herrlich kühlen, klaren Wasserbecken tatsächlich baden konnte. Die dunklen Felsen rund um das Becken und der ganze „Urwald“ außenherum bildeten eine tolle Kulisse! Dort erwischte uns bereits einer der Regenschauer, aber wir waren gerade fertig mit Baden und konnten uns unter einem kleinen Unterstand schützen. Nach dem kurzen Bad beschlossen wir, noch einer weiteren „Cascade“ einen Besuch abzustatten und fuhren zu den Cascades de l´Alma. Die Wasserfälle neben der Straße begeisterten uns nicht so sehr, aber es gab einen kleinen Dschungel-Rundweg, dem wir folgten und wirklich beeindruckt waren, von der Üppigkeit und den vielen Grüntönen! Natürlich schüttete es auch während des Waldspaziergangs wieder und wir versuchten zwar, uns unter ein paar Bäumen unterzustellen, was aber nicht sehr erfolgreich war. Es tropfte einfach durch… Daher ergaben wir uns in unser Schicksal und wanderten weiter. Das Schöne hier ist ja, dass gleich danach alles durch die Hitze schnell trocknet.
Danach hatten wir Lust auf ein Café und beschlossen, in das Städtchen St. Pierre weiterzufahren. Laut Google-Maps sollte es dort eines geben. Leider war die Info wohl veraltet – ein Café fanden wir nicht und nach einiger Suche setzten wir uns schließlich in eine Art Strandbar und tranken ein paar kühle Getränke. Kaffee gabs keinen und Kuchen oder sowas ähnliches sowieso nicht. St. Pierre ist auch eines der bekannteren Örtchen, das über eine einigermaßen belebte Dorfstraße und einen schönen Strand verfügt. Von dort aus gings erst mal wieder zur Marina. Caroline wollte uns an ihrem letzten Abend zum Essen einladen und verbrachte viel Zeit mit der Suche nach einem schönen Restaurant. Entweder waren die Restaurants am Dienstag geschlossen oder sie lagen am anderen Ende der Bucht und nur nach einer 40-minütigen Fahrt zu erreichen. Aber letztendlich fand sie das „The Yellow“, direkt in der Innenstadt, was sich als sehr gute Wahl entpuppte! Eine sehr erlesene, besondere Karte und ganz toll angerichtet! Vielen Dank, liebe Caroline, für diesen schönen Abend!
Das blöde Ende kam leider gleich danach… Wir hatten unser Auto in einer sehr engen Straße am Straßenrand hinter mehreren anderen Autos geparkt und schon extra die Rückspiegel eingeklappt. Als wir zum Auto kamen, stellten wir fest, dass ein anderer Wagen unseren Spiegel auf der Fahrerseite abgefahren hatte! Er hing nur noch an den Kabeln herunter. Danach waren wir alle ziemlich geknickt und befürchteten, dass die Regulierung mit der Mietwagenfirma am nächsten Tag viel Zeit und Geld kosten würde und wir eventuell kein Auto mehr hätten, falls der Vermieter keinen Ersatzwagen vorrätig hätte. Schade, dass der Abend so endete.



