Karibische Bergtour

Am 23.12. machten wir eine Tour auf den Montagne Pelée, den höchsten Berg/Vulkan der Insel mit knapp 1400 m. Wir mussten dazu wieder in den Norden der Insel fahren, ca. 1,5 Std bis zum Parkplatz auf knapp 800 m Höhe. Die Fahrt verlief auf sehr kurvigen Straßen und war umso faszinierender, je weiter nördlich wir kamen. Es war wie ein „Drive Through“ durch einen botanischen Garten. Dichter Urwald, überhängende Bäume bzw. Baumtunnels. Um kurz vor elf erreichten wir den Parkplatz und machten uns auf den Weg.

Leider war es dort total neblig, bzw. wir waren schon in den Wolken. Die Wettervorhersage für heute war aber eigentlich gut und wir hofften auf bessere Sicht. Der Aufstieg bis zum Kraterrand war anfangs recht steil mit hohen Tritten, aber wir sahen immer nur die paar Meter Strecke vor uns und marschierten/ kraxelten guten Mutes drauflos. Die Vegetation war eher „regenwaldig“ mit viel Moos und Flechten und einigen Orchideen und sah mit dem Nebel noch geheimnisvoller aus. Am Kraterrand angekommen, sahen wir auch erst mal – Nichts. Alles im Nebel. Zwischendurch nieselte es aus den Wolken und einmal regnete es kurz, aber die Temperaturen waren selbst auf dieser Höhe noch bei über 20 Grad. Da machte das Nieselwetter nicht so viel aus. Durch die Wärme und Schwüle schwitzten wir ohnehin, und dann ist es auch schon egal, wovon man nass wird…

Wir wanderten um den Kraterrand, wobei es zunächst auf einem gut zu begehenden Pfad immer leicht abwärts ging. Uns schwante schon, dass wir das alles wieder aufsteigen müssen! Und der Aufstieg war dann heftig – der Weg ging fast senkrecht die steile Flanke hoch, über viele Felsen und wieder mit hohen Stufen, bei denen man mit Händen und Füßen klettern musste. Aber die Kletterei machte ja auch Spaß. Vom Kraterrundweg zweigte eine kurze Strecke auf den Gipfel des Vulkans ab. Diese kletterte ich alleine hoch, weil ich den Gipfel noch mitnehmen wollte. Alfons wartete an der Abzweigung, Dieter und Ulli machten sich schon an den Abstieg. Oben am Gipfel war immer noch Nebel, daher keine Aussicht. Aber unsere Ausdauer wurde letztendlich doch noch belohnt – während des Abstiegs lockerten die Wolken auf und wir genossen den Blick übers Meer und die Insel 😊 Das letzte Stück der Kraterrunde war dann ebenfalls unglaublich steil! Der Hügel mit dem Berggipfel liegt innerhalb des Kraters. Daher mussten wir erst mal von diesem Hügel in den Krater ab- und am inneren Kraterrrand wieder aufsteigen. Beim Abstieg ging der Weg fast senkrecht nach unten und entsprechend auf der anderen Seite wieder hoch. Da war konzentriertes Gehen angesagt, zumal die Steine durch den Regen nass waren. Jetzt, ohne den Nebel, sahen wir zum ersten Mal die ganze Strecke und Wegführung. Ich glaube, wenn der Nebel nicht gewesen wäre und wir vorher gesehen hätten, WIE steil der Weg ist, hätten wir uns die Aktion nochmal überlegt 😊 Aber so war es auf jeden Fall ein spannendes Abenteuer und eine tolle Tour, ganz nach meinem Geschmack 😉 Und wenn man da so im Nebel auf dem Berg sitzt, kann man sich kaum vorstellen, dass am anderen Ende der Insel Traumstrände mit Palmen sind! Faszinierend! Nach insgesamt 6 Stunden waren wir zurück am Auto und wieder nach Einbruch der Dunkelheit auf der Bonita. Wir reservierten noch einen Tisch in einem schönen Restaurant für Heiligabend morgen, kochten und fielen bald ins Bett.

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