Mangrovenwanderung und Rumverkostung

Am 25.12. hatten wir erst mal für 9.00 Uhr unserer Zeit einen Videocall mit Philip und Virginia vereinbart. Danach gabs Frühstück. Da der 25. hier der Haupt-Feiertag ist, herrschte gemütliche Ruhe im Hafen. Keine Crews der Charterschiffe, die kommen und gehen, niemand, der sein Boot putzte oder reparierte. Richtig schön friedlich! Alle Geschäfte haben zu, und auch fast alle Kneipen. Dazu später…

Gegen Mittag machten wir uns wieder mit dem Auto auf in Richtung Nordosten. Diesmal war unser Ziel die Halbinsel „de la Caravelle“. Dort gibt es ein Naturschutzgebiet mit Wanderwegen in den Mangrovenwald. Wir fuhren wieder eine gute Stunde und lernten die liebliche, hügelige Landschaft auf der Ostseite der Insel kennen. Hier gibt es viele Zuckerrohrfelder und mehr Landwirtschaft.

Wir wanderten vom Parkplatz am Chateau Dubuc los. Der Rundweg führte durch verschiedene Bereiche von Trockenwald bis zu im Wasser stehenden Mangroven. Und man konnte einen Abstecher an einen kleinen Badestrand machen, weshalb wir unsere Badesachen dabei hatten. Hat sich auch gelohnt! Nachdem wir von der Wanderung wieder mal völlig durchgeschwitzt waren (dabei war es ein ebener Weg, ohne Steigungen – nur sehr schwül und natürlich über 30 Grad…), kam der Badestopp genau richtig. Wir wanderten danach wieder zurück zum Parkplatz und wollten noch in dem kleinen Ort Sainte-Marie ein Restaurant suchen, um was zu trinken. Wir freuten uns alle sehr auf ein kühles Bier oder einen fruchtigen Drink. Aber das Ergebnis war sehr enttäuschend. Sainte Marie hat jede Menge total verfallener Häuser oder – alternativ – nicht fertiggestellte Bauruinen. Die Straße am Ufer sah komplett abgeranzt aus. Wegen des Feiertags hatten natürlich die Geschäfte zu, aber auch alle Restaurants. Und damit waren kaum Leute auf den Straßen. Das Ganze wirkte eher, wie in einem Endzeitfilm – und zu Trinken gabs damit natürlich auch nichts. Wir machten noch einen Anlauf im Örtchen Le Robert, etwas weiter südlich. Dieser Ort wirkte zwar nicht ganz so runtergekommen, aber offene Restaurants gab es auch keine. Also zurück zur Marina und auf unsere Hafenkneipe war Verlass! Die hatte geöffnet und wir ließen uns dann immerhin zwei Stunden nach der Wanderung das ersehnte Bier/ Limo schmecken.

Obwohl die Wanderung wie gesagt eher leicht war, waren wir alle richtig erschöpft, als wir auf dem Boot waren. Ulli und ich fielen bereits im Auto die Augen zu. Keine Ahnung, warum uns das so mitgenommen hat. Muss wohl die Hitze sein… Jedenfalls waren wir froh, dass wir noch einen Rest der Bolognese-Sauce von vorgestern übrig hatten und somit ein schnelles Abendessen zaubern konnten. Um halb zehn fielen wir ins Bett.

Und obwohl wir alle früh im Bett waren, schliefen wir heute morgen trotzdem lange. Eigentlich war ja geplant, heute nach Fort-de-France zu segeln, um dort in die Marina zu gehen (Alfons´ abendfüllender Buchungsprozess von vorgestern!). Unsere nächste Mitseglerin Caroline kommt dort am 28. abends am Flughafen an. Aber zum einen hatten wir bis heute nichts von der Marina gehört, ob sie überhaupt was frei haben, zum anderen hatten wir uns eh überlegt, doch länger in Le Marin zu bleiben. Die Infrastruktur mit Supermärkten etc. ist hier viel besser und wir konnten den Mietwagen noch verlängern. Damit können wir Caroline mit dem Auto am Flughafen abholen und haben insgesamt weniger Stress durch den „Umzug“ in die andere Marina.

Gegen neun Uhr gabs dann erst mal Frühstück. Bei unserem Weihnachtsmenü an Heiligabend bestand ein Dessert-Gang aus Zitronensorbet, aufgegossen mit etwas Rum. Dieser Rum war unglaublich mild und sehr lecker. Wir beschlossen schon an Heiligabend, dass wir unbedingt in dieser Destillerie eine Rumverkostung machen wollen. Gesagt – getan – heute war der Tag! Die Mauny-Distillerie liegt ganz in unserer Nähe, nur 25 Min mit dem Auto. Wir wollten um 12.00 Uhr eine Führung mitmachen (dabei fährt man mit einem kleinen Zug über das Gelände), kamen aber leider um kurz nach 12.00 Uhr an, als das Bähnchen gerade losfuhr! Wir befürchteten schon, nun zwei Stunden auf den nächsten Termin warten zu müssen. Aber der Mann an der Kasse organisierte, dass der Zug nochmal kurz am Parkplatz vorbeifuhr und so konnten wir noch aufspringen! Die Führung war zwar auf Französisch und wir verstanden nur maximal die Hälfte, aber man konnte sich eine App mit einem deutschen Audioguide runterladen. Am Ende gab es – wie erhofft – auch eine Rumverkostung und natürlich kauften wir eine Flasche …

Danach fuhren wir nochmal an den Strand Les Salines zum Baden. Zurück in der Marina ging es erst wieder in die Hafenkneipe, dann zum Metzger, um Hähnchenschenkel zu kaufen, die wir abends auf dem Boot grillten. Jetzt lassen wir den Abend gemütlich ausklingen.

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