Nach Bequia

Am 29. Dezember gab es erst mal ein Geburtstagsfrühstück – Dieter hatte Geburtstag. Dann klarierte Alfons im Hafenbüro aus, und um halb elf legten wir ab in Richtung Süden. Der Wind startete eher schwach mit 2 – 3 Bft, frischte dann aber auf 4 Bft auf und wir konnten mit Halbwind schön nach St.Lucia segeln. Unser Ziel war die Marigot-Bay, wo wir gegen 17.30 ankamen, gerade noch vor Einbruch der Dunkelheit. Wir wollten nur kurz die Nacht vor Anker verbringen, klarierten daher nicht auf St. Lucia ein und konnten damit nicht an Land gehen. Wir hatten aber eh vor, an Bord zu kochen (Dieter hatte sich Spaghetti mit Garnelen gewünscht) und für eine Baderunde reichte es zeitlich gerade noch, vor dem Dunkelwerden. Die Marigot-Bay ist eine sehr geschützte, malerische, richtige „Piratenbucht“. Abends gabs dann die erwähnten Nudeln und dann war es auch schon Zeit fürs Bett.

Heute ging es schon sehr früh weiter, wir wollten nach Bequia (spricht man „Beckwey“ aus) und das sind knapp 60 sm und damit gute 10 Stunden Fahrt. Eigentlich wäre die nächste Insel nach St. Lucia St. Vincent gewesen, aber wir hatten gelesen und gehört, dass es dort nicht so sicher sein soll. Dass immer mal wieder Leute auf den Booten bestohlen werden oder Dinge von Booten geklaut werden, wenn die Crew an Land ist. Daher sollte es gleich nach Bequia gehen.

Also Aufstehen um halb sieben, noch eine kurze Schwimmeinheit und um sieben lichteten wir den Anker. Frühstück gabs während der Fahrt. Wir fuhren eine ganze Weile in der Landabdeckung von St. Lucia und damit eher mit 2 – 3 Bft und hofften auf deutlich mehr Wind in der Gasse zwischen St. Lucia und St. Vincent. Immerhin hat es dann zwar für ein paar Stunden mit 3 – 4 Bft gereicht, aber irgendwann wurde der Wind schwächer und die Atlantikdünung schaukelte das Boot hin- und her und damit auch die Segel, die dann in jeder Welle krachend herumschlagen. Also gegen 16.00 Uhr Segel runter und Maschine an. Unter Segeln hätten wir auch viel zu lange gebraucht, da wären wir irgendwann nachts angekommen. So schafften wir es bis kurz vor 19.00 Uhr in die Admirality Bay auf Bequia, aber auch da war es bereits dunkel. Ich kochte schon mal Abend-Spaghetti-Bolognese, während die anderen noch schnell eine Runde schwimmen waren. Ich ging dann nach dem Essen noch ins Wasser und jetzt fallen wir alle müde ins Bett.

Übrigens sahen wir während der Fahrt eine ganze Menge fliegender Fische und mehrere Fregattvögel, die immer um unser Boot herumflogen und zwischendurch wie ein Pfeil ins Wasser schossen, um einen Fisch zu fangen. Delfine, die uns an der europäischen Küste öfter begleitet haben, gibt es hier anscheinend nicht. Jedenfalls haben wir noch keine gesehen.

1 Gedanke zu „Nach Bequia“

  1. Hallo Alfons und alle die bei Dir sind:
    Ein gutes Neues Jahr für Euch!
    Da scheint ja alles sehr gut gelaufen zu sein. Hammer! Dein Boot ist ja nicht das Kleinste, aber damit über den Atlantik zu schippern hätte ich mich nicht getraut.
    Kann man sich nach Wochen auf See dann auf dem Festland überhaupt noch auf den Beinen halten? Mir hat mal einer nach einer solchen Tour erzählt, dass er dann in der Kneipe alle Gläser vom Tisch gehauen hatte, weil er sie eigentlich vom Runterfallen bewahren wollte. In der Kneipe hatte sich allerdings nichts bewegt und auch er war noch stocknüchtern…

    Weiter eine schöne Reise.
    Schätze mal, das Eingewöhnen zu Hause wird nach Deiner Rückkehr das Schwierigste werden…

    Viele Grüße
    Alois

    Antworten

Schreibe einen Kommentar