Rauschefahrt nach Virgin Gorda

Um halb fünf Uhr Mittwochmorgen klingelt der Wecker. Schnell drei Lungos aus der Maschine gelassen, zum Wachwerden. Nur Stefan meinte, er schafft das auch ohne Dope. Frühstücken wollen wir unterwegs. Nachdem wir raumen Wind haben werden, sollte das kein Problem sein. Um zehn nach fünf kommen wir auch los. Außerhalb der Bucht bauen wir einen Butterfly auf, wir fahren platt vor dem Wind. Und dann geht’s mit Rauschefahrt dahin: 7-8kn bei 5Bft Wind. Wir frühstücken in aller Ruhe und genießen die Überfahrt. Etwa 10 Sm vor Virgin Gorada werfen wir unsere Angelleine ins Wasser, nur um es mal wieder zu versuchen. Und unglaublich, nach nicht einmal 10min haben wir tatsächlich einen Barrakuda am Haken. Florian nimmt ihn gekonnt aus, filettiert ihn und beseitigt die Spuren dieses doch immer blutigen Massakers am Achterdeck.

Gegen 17:00 laufen wir an der Westküste von Virgin Gorda in unsere Ankerbucht ein, Sandy Bay. Heute auf den Tag genau vor genau 32 Jahren, haben Yvonne und ich auf Tortola, der Nachbarinsel geheiratet. Es ist schön, wieder hier zu sein.

Leider stellen wir nach einer Internetrecherche im Nachgang fest, dass man vom Verzehr von Raubfischen rund um die BVIs absehen sollte, da sie möglicherweise mit cigua terra infiziert sein könnten, einer giftigen Algenart, die über die Nahrungskette aufgenommen wird. Schweren Herzens verzichten wir also auf die schönen Filets und essen stattdessen Spaghetti mit Tomatensauce, die Florian mal wieder sehr geschmackvoll zubereitete.

Der Wind lässt nach Sonnenuntergang nach und so verbringen wir in unserer Bucht eine sehr angenehme und ruhige Nacht. Nach dem Frühstück geht es am Donnerstag zurück nach Spanish Town, dem Hauptort auf Virgin Gorda: mal wieder einklarieren und einkaufen. Danach treffen wir uns in einem Cafe in der Nähe der Hafenmeisterei. Nachdem ich noch Wasser bunkern wollte, lassen wir die Lebensmittel und Dani an der Marina zurück. Florian, Stefan und ich fahren mit Bonita an die Tankstelle, an der man eben auch Wasser bekommt. Dort können wir jetzt auch die Lebensmittel problemlos verladen.

Anschließend fahren wir nur mit der Genua sehr gemütlich an der Westküste Virgin Gordas nach Norden Richtung Bitter End Yachtclub. Der liegt in einer sehr malerischen Bucht an der Nordküste von Virgin Gorda, umringt von zahlreichen weiteren kleinen Inseln. Einige davon sind in Privatbesitz, wie z.B. von Richard Branson, der hier gleich zwei besitzt. Auf dem Weg zu unserem Tagesankerplatz hinter einem Riff sehen wir plötzlich einen Stachelrochen aus dem Wasser springen, ca. 1-1,5m hoch springt er. Etwa eine halbe Stunde später das gleiche Schauspiel noch einmal, jetzt gleich mit komplettem Salto. Ein unglaublicher Anblick, Wahnsinn! Am späteren Nachmittag lichten wir den den Anker und fahren die restlichen wenigen Meilen nach Saba Rock, wo wir die Nacht verbringen werden. Saba Rock ist eine winzige Insel, die komplett als Bar, Restaurant und Hotel ausgebaut ist. Wir nehmen einen Cocktail an der Bar und essen zu Abend mit Blick auf die umliegenden Boote. Es ist ein sehr schöner und gelungener Abend, abgerundet noch mit dem Erwerb eines Saba Rock T-Shirts; ein Mitbringsel muss dann schon sein.

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